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KSBS-Schwerpunkte für das Schuljahr 2024/25

21.08.2024
Die KSBS wagt einen thematischen Ausblick auf ihre Kernanliegen für das kommende Schuljahr. Es geht dabei um den weiteren Ausbau des Betreuungsangebots in den Tagesstrukturen (Ferienbetreuung), um die Einführung der Jahreszeugnisse in der 6. Klasse der Primarschule, um eine neue AG zur «Optimierung der Sekundarschule», um den Dauerbrenner «Schulraum» und um die kantonale Umsetzung der gymnasialen Maturitätsreform.
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Tagesstrukturen: Ferienbetreuung

In den letzten Jahren ist viel Bewegung in die ohnehin bereits sehr dynamischen Tagesstrukturen gekommen. Neben dem generellen Ausbau der Kapazitäten soll neu die Ferienbetreuung auf der Primarstufe ausgebaut werden: In jedem Stadtteil soll von den schuleigenen Tagesstrukturen neu eine Ferienbetreuung (bisher an drei Standorten) angeboten werden. Dabei werden Verbundslösungen angestrebt. Eine Ausweitung der Öffnungszeiten der schuleigenen Tagesstrukturen bedeutet für die Mitarbeitenden an den Schulstandorten eine grosse Veränderung. Daher müssen die direkt Betroffenen in den Prozess der Planung und Ausgestaltung eingebunden werden. Diesbezüglich ist die  KSBS bereits bei der Fachstelle Tagesstrukturen vorstellig geworden und wird die Mitwirkung der Tagesstrukturen koordinieren.

Jahreszeugnisse in der 6. Primar: Wann endlich?

Eigentlich ist alles klar und alle sind sich einig: Der Wechsel von den bisherigen Semester- auf Jahreszeugnisse in der 6. Klasse der Primarschule ist pädagogisch gesehen richtig und  notwendig. Dies bestätigen sowohl eine breite KSBS-Umfrage unter den Lehrpersonen wie auch eine vom ED eingesetzte Arbeitsgruppe. Der Wechsel nimmt den unnötigen hohen Druck aus dem letzten Primarschuljahr, verschafft «mehr Luft» für pädagogische Projekte und fachliche Vertiefung, ohne die möglichst präzise Zuteilung der Schülerinnen und Schüler in die Leistungszüge der Sekundarschule zu gefährden. Auf die verbliebenen offenen Fragen bezüglich der Abläufe in der Sekundarschule (Personalplanung, provisorische Klassenbildung) braucht es einzig noch Unterstützungsmassnahmen von Seiten der zentralen Verwaltung.

Optimierung der Sekundarstufe I:

Im Rahmen der Weiterentwicklung der integrativen Schule wurde eine Arbeitsgruppe zur «Optimierung der Sekundarstufe I» eingesetzt. Da die Sekundarschule beim aktuellen Ratschlag der Regierung zur Weiterentwicklung der integrativen Schule nicht genügend berücksichtigt ist, entspricht die AG einer wichtigen Forderung der KSBS. In ihr können die Anliegen der Sek I-Lehr- und Fachpersonen aufgenommen werden, die an der umfassenden KSBS-Umfrage im Mai 2023 ihren Ausdruck gefunden hatten. Die AG soll der Volksschulleitung bis Ende April 2025 Vorschläge unterbreiten, wie die Sekundarstufe I weiterentwickelt werden kann. Dabei wird eine doppelte Zielsetzung verfolgt: So sollen Massnahmen zur Optimierung der integrativen Schule für die Sekundarstufe I definiert werden, aber auch das kantonale Ziel, dass künftig mehr junge Menschen im Alter von 25 entweder eine Eidgenössische Matura oder eine abgeschlossene Berufslehre vorweisen können, im Auge behalten werden. Begleitet wird die AG von einer Echogruppe, welche sich aus Personen der abgebenden und aufnehmenden Schulen (Primarschule bzw. weiterführende und berufsbildende Schulen) zusammensetzt. Von Seiten der KSBS wurden dafür vier Personen mandatiert.

Schulraum und Klassengrössen: Dauerbrenner

Spätestens mit dem Antrag zum Schulraum an der GeKo 2022 ist das Thema zu einem Kernanliegen der KSBS geworden. Schulraum und Klassengrösse sind zwei wichtige Gelingensbedingungen für qualitativ guten Unterricht auf allen Stufen. Das Bevölkerungswachstum in Basel-Stadt hat allerdings dazu geführt, dass diese zwei Parameter stark unter Druck geraten sind. Vor allem auf der Sekundarstufe I wird Raum zweckentfremdet: Gruppen- oder Fachräume werden in der Not zu Klassenzimmern umgebaut. Der Druck wird durch absehbare Entwicklungen – insbesondere den zusätzlichen Raumbedarf bei der Entwicklung der integrativen Volksschule - zunehmen. Und eine Entspannung ist nicht in Sicht. Aktuell befinden laut dem Statistischen Amt in den ersten drei Jahrgängen der Primarschule überdurchschnittlich starke Jahrgänge, welche die vorhergehenden drei Jahrgänge um 11 Prozent übersteigen. Diese Kinder werden ab 2027/28 in die Sek I übertreten. Hinzu kommt, dass die bisherigen Schülerprognosen des Statistischen Amtes in der Gesamtheit jeweils übertroffen wurden. In der Sekundarschule sind die Klassen immer voller geworden. Die E- und P-Züge waren schon immer sehr gut ausgelastet, inzwischen gilt dies zunehmend auch für die A-Zugklassen. Die Bereitstellung von genug und qualitativ genügendem Schulraum sowie die Einhaltung der Klassengrössen wird also – nicht nur, aber gerade auf der Sekundarstufe I – zum dringenden Thema.

WEGM: Kantonale Umsetzung der nationalen Maturitätsreform

Die nationale Maturitätsreform wird häufig als kleine Reform bezeichnet; sie habe keine bahnbrechenden Neuerungen hervorgebracht. Für die kantonale Umsetzung der nationalen Vorgaben hat die Leitung Mittelschulen eine Projektgruppe gebildet, welche von einer Echogruppe begleitet wird. Die Echogruppe besteht aus (mandatierten) Lehrpersonen aus den fünf Gymnasien sowie Vertretungen aus KSBS, FSS und VMBS. Diese (neue) Art der partizipativen Einbindung wird grundsätzlich begrüsst und geschätzt – trotz der Holperer und Stolperer, die zu einem solchen Prozess gehören, welcher die Perspektiven unterschiedlicher «Stakeholder» einbinden und eine gemeinsame Basis für das weitere Vorgehen erstellen will. Ein «Stolperstein» war, dass gleich zu Beginn des Partizipationsprozesses verkündet wurde, dass ein Entscheid zur Neuverteilung der Schwerpunktfächer (Schwerpunktfach-Allokation) gefällt worden sei – ohne den Einbezug der Kollegien oder Konrektorate. Es erwies sich als anspruchsvoll, nach diesem «Knall» zu einer vertrauensbasierten Zusammenarbeit über die neue gymnasiale Stundentafel, über Veränderungen in der Maturitätsprüfungsverordnung oder über anderen Themen zu gelangen. Im Auftrag der fünf Standortkonferenzen führte die KSBS eine breit angelegte Umfrage durch, die zeigte, dass die Gymnasiallehrpersonen mit grosser Mehrheit den ED-Vorschlag zur neuen Schwerpunktfach-Allokation ablehnen und eine andere Lösung vorziehen. Einzelne Themen wurden im Echogruppenprozess nicht angesprochen: Dazu gehört die zukünftige Stellung des Grundlagenfaches Französisch, welche durch die jetzigen WEGM-Umsetzungspläne geschwächt wird. Wie geht es weiter: Im August/September 2024 ist eine breite Konsultation der Gymnasiallehrpersonen durch die KSBS vorgesehen. Darauf erfolgen die weiteren Entscheide durch die Schulbehörden.